Zinkchlorid hat vielfältige Eigenschaften und wird in der Kosmetik oft bei unreiner Haut eingesetzt. Wie Zinkchlorid wirkt, welche Anwendungsgebiete es gibt und wie es gewonnen wird, erfährst Du hier.
„Zink“ ist ein wichtiges Spurenelement in unserem Körper. Außerdem ist es Bestandteil von mehr als 200 Enzymen und Proteinen und essentiell für deren Stabilität und Funktion zuständig. Auch sind viele Enzyme der Haut auf Zink als zentrales Element angewiesen. Dabei wirkt nicht das Element Zinkchlorid, sondern Zink-Ionen, wie sie in Salzen und Verbindungen des Zinks vorkommen. Daher wird in der Kosmetik Zink in Form von leicht-löslichen Zink-Salzen eingesetzt. Aus diesen Verbindungen wird Zink gelöst und steht somit der Haut zur Verfügung.
Zinkchlorid ist ein weißes, körniges Pulver, das in chemischen Prozessen aus Zinkoxid oder aus dem Mineral Zinkblende gewonnen wird.
Zinkoxid besitzt eine adstringierende, antimikrobielle, lindernde, reinigende und desodorierende Wirkung. Es zieht die Haut durch die adstringierende Eigenschaft zusammen und verdichtet so die Oberfläche der Haut. Außerdem hemmt es das Wachstum von Mikroorganismen wie Bakterien oder Pilzen. Es kann positiv bei Unbehagen der Haut und Kopfhaut wirken, wenn diese beispielsweise spannt oder juckt.
Zink-Ionen werden gerne in Pflegeprodukten für die unreine Haut eingesetzt. Dafür sind verschiedene Wirkungen verantwortlich. Zum einen haben Zink-Ionen eine leicht antibakterielle Wirkung. Außerdem wirken sie adstringierend, ziehen also vergrößerte Poren zusammen, was das Hautbild verfeinern kann. Als dritte Wirkung von der die unreine Haut profitiert, kommt ein ausgleichender Effekt auf die Talgproduktion hinzu. Diese Wirkung beruht auf einer Hemmung der 5-α-Reduktase. Das ist ein Enzym, das maßgeblich an der Stimulierung der Talgdrüsen beteiligt ist. Seine Hemmung durch Zink-Ionen führt somit zu einer Reduktion der Talgproduktion.
In Mundpflegeprodukten werden Zinksalze wegen ihrer antibakteriellen Wirkung und zur Bekämpfung von Mundgeruch eingesetzt. Diese Produkte sind nicht für Kinder und Jugendliche geeignet.
Laut der europäischen Kosmetikverordnung ist die zulässige Höchstkonzentration an Zink bei 1 % in Kosmetika. Die verschiedensten Studien zeigen, dass der Zinkbedarf der Bevölkerung in Deutschland über Lebensmittel ausreichend gedeckt ist, teilweise sogar eine leichte Überversorgung mit Zink besteht. Nimmt der Körper zu viel Zink auf, so kann es zu Störungen des Kupferstoffwechsels kommen. Eine dauerhafte erhöhte Zinkaufnahme kann zu Blutarmut, neuromotorischen Störungen und einer Schwächung des Immunsystems führen. Die empfohlene tägliche Aufnahmemenge von Zink variiert je nach Geschlecht und Alter: Sie liegt beispielsweise für Männer bei 10,0 mg pro Tag, für Frauen bei 7,0 mg pro Tag und für Kinder und Jugendliche zwischen 1,0 und 10,0 mg am Tag.
Zinkmangel kann je nach Alter und Geschlecht zu unterschiedlichen Symptomen führen. Ein ausgeprägter Zinkmangel kann im Kindesalter zu Wachstumsstörungen, später zu Störungen des Geschmacks- und Geruchssinns, Haarausfall, Hautveränderungen, psychischen Störungen, einer erhöhten Infektanfälligkeit sowie zu einer gestörten Wundheilung führen. Bevor man aber zu Zinkpräparaten greift, dieses in allen Fällen vorher mit dem behandelnden Arzt abklären.
Sofern die oben beschriebene Einsatzkonzentration nicht überschritten wird und das Produkt wie vorgesehen angewendet wird, ist der Inhaltsstoff unbedenklich. Humanstudien zur Reproduktionstoxizität ergaben, dass eine Zinkzufuhr von 20-90 mg/Tag über Supplemente bei schwangeren Frauen die Schwangerschaft nicht negativ beeinflusst (SCF, 2003).