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Pickel in der Schwangerschaft

Dieser Artikel wurde geprüft von:
Alexandra Beck

Kosmetikerin

Während der Schwangerschaft verändert sich der Körper der werdenden Mutter. Aus dieser Entwicklung entstanden bereits zahlreiche Mythen: Ein Mythos besagt, dass Frauen, die während der Schwangerschaft aufblühen und hübscher werden, einen Jungen zur Welt bringen. Mädchen hingegen sollen der werdenden Mutter die Schönheit nehmen. Auch wenn dies wissenschaftlich nicht belegbar ist, fällt auf, dass manche werdenden Mütter einen regelrechten „Baby-Glow“ aufweisen. Ihre Haut sieht strahlend, geglättet und erfrischt aus. Andere Schwangere hingegen bekommen unreine Haut und im schlimmsten Fall eine richtige Akne.

Nachfolgend wollen wir etwas Klarheit zum Thema unreine Haut schaffen. Beispielsweise beantworten wir, warum nur manche Frauen Pickel in der Schwangerschaft bekommen. Außerdem erklären wir, welche Ursachen Schwangerschaftsakne hat und wie man sie effektiv bekämpfen kann, ohne dem ungeborenen Kind zu schaden.

Ursachen für Pickel in der Schwangerschaft

Ob „Baby-Glow“ oder „Schwangerschaftsakne“, die Ursache liegt in den Hormonschwankungen, die werdende Mütter durchleben.

Während der Schwangerschaft werden vermehrt männliche Hormone, so genannte Androgene, ausgeschüttet. Diese begünstigen ein schnelleres Wachstum von Hornzellen und erhöhen die Aktivität der Talgdrüsen.

Das übermäßig produzierte Hautfett verstopft die Poren. Zusammen mit den Hautschüppchen bietet sich die perfekte Grundlage für die Vermehrung von Bakterien. Durch die Ansammlungen von Bakterien werden Entzündungen gefördert und schmerzhafte Pickel entstehen. Hautirritationen und Unreinheiten treten verstärkt im ersten Schwangerschaftsdrittel auf und entwickeln sich unabhängig davon, ob die werdende Mutter in der Vergangenheit bereits ähnliche Hautprobleme hatte.

Die gute Nachricht vorab: Mit der Normalisierung des Hormonhaushalts, nach der Schwangerschaft und während der Stillzeit, verschwindet Schwangerschaftsakne meist wieder von ganz alleine.

Warum treten Pickel in der Schwangerschaft nicht bei jeder Schwangeren auf?

Jeder Körper ist individuell. Dies zeigt sich an diesem Beispiel besonders gut: Die Menge an ausgeschütteten Androgenen während der Schwangerschaft und die Sensibilität der Talgdrüsen gegenüber diesen hormonellen Schwankungen unterscheidet sich von Frau zu Frau. Wenn die werdende Mutter vergleichsweise wenig Hormone ausschüttet oder die Talgdrüsen eine hohe Toleranz gegenüber den Hormonen aufweisen, bleibt sie von Schwangerschaftsakne verschont.

Wie kann man Pickel in der Schwangerschaft behandeln?

Gegen die Hormonschwankungen in deinem Körper kannst du nicht vorgehen. Aber mit der richtigen Hautpflege kannst du die verstärkte Talgproduktion in den Griff bekommen und die Symptome einer Schwangerschaftsakne lindern.

Um das Hautbild stetig zu verbessern und Pickelmale vorzubeugen, solltest du eine konsequente Pflege-Routine verfolgen.

Aber Achtung: Während der Schwangerschaft ist die Haut besonders empfindlich. Deine Hautpflege sollte optimal auf die Bedürfnisse deiner Haut in diesem besonderen Lebensabschnitt ausgerichtet sein.

7 Tipps für die Hautpflege in der Schwangerschaft

  • Vermeide Produkte auf Fett- oder Ölbasis. Durch die Hormonumstellung ist der Fettgehalt der Haut bereits erhöht.
  • Reinige deine Haut morgens und abends mit einem milden, pH-hautneutralen Reinigungsmittel.
  • Verwende anschließend eine milde und feuchtigkeitsspendende Creme oder Lotion für unreine Haut.
  • Wende 1 bis 2 Mal pro Woche ein Peeling an. Es löst verstopfte Poren und hilft deiner Haut dabei den überschüssigen Talg besser abfließen zu lassen.
  • Tupfe deine Haut nach der Reinigung vorsichtig ab, statt sie trocken zu rubbeln, um sie nicht zusätzlich zu reizen.
  • Drücke keine Pickel aus – dies kann zu Entzündungen und Narbenbildung führen. Eine professionelle Ausreinigung durch eine Kosmetikerin ist hingegen empfehlenswert.
  • Sonnenschutz auf täglicher Basis bewahrt deine empfindliche Haut vor Pigmentflecken und zusätzlichen Strapazen.

 

7 Hautpflege-Tipps für Pickel in der Schwangerschaft

Deine Hautpflege-Routine in der Schwangerschaft

Teebaumöl in der Schwangerschaft

Du hast Pickel in der Schwangerschaft und fragst dich, ob du hier bedenkenlos zu Teebaumöl greifen kannst?

Wir verraten dir, worauf du achten solltest.

  • Die maximale Einsatzkonzentration von Teebaumöl in deiner Hautpflege sollte bei 1% liegen. Diese Konzentration wird als unbedenklich eingestuft.
  • Du solltest in der Schwangerschaft und Stillzeit ebenfalls nur Teebaumöl-Produkte verwenden, die zur äußerlichen Anwendung gedacht sind. Eine innere Anwendung von Teebaumöl ist in der Schwangerschaft nicht zu empfehlen.
  • Als Stillende solltest du darauf achten, dass die Produkte nicht mit deinem Kind in Berührung kommen.
  • Reines Teebaumöl sollte, wenn überhaupt, nur verdünnt genutzt werden, also beispielsweise als Badezusatz oder Fußbad.

Allgemein gilt aber auch: Teebaumöl ist ein Naturprodukt. Bei sehr empfindlicher oder zu Allergien neigender Haut kann Teebaumöl – besonders unverdünnt – zu Sensibilisierung bzw. Hautirritationen führen. Es empfiehlt sich Teebaumölprodukte vorab auf dessen Verträglichkeit zu testen z.B. in der Armbeuge.

Diese Inhaltsstoffe solltest du zur Behandlung von Pickeln in der Schwangerschaft meiden

Bei Akne- oder medizinischen Produkten ist es besonders wichtig, dass du dich durch deinen Arzt und deine Hebamme beraten lässt. Viele Inhaltsstoffe können dir und deinem ungeborenen Kind schaden.

Die folgenden Inhaltsstoffe sind nachweislich nicht in einer Schwangerschaft anzuwenden oder stehen in Verdacht, deinem ungeborenen Kind zu schaden.

Kritische Inhaltsstoffe in Pflegeprodukten & Medikamenten:

  • Doxyzyklin
  • Isotretinoin
  • Minocyclin Tetrazykline
  • Retinol

Schädliche Wirkstoffe in Peelings:

  • Salicylsäure
  • Trichloressigsäure
  • Phenol

Weitere Tipps gegen Pickel in der Schwangerschaft

Neben den Hormonen und der Hautpflege bestimmen viele weitere Faktoren Ihr Hautbild. Die nachfolgenden Tipps wirken sich nicht nur auf Ihr Hautbild, sondern auf Ihre gesamte Gesundheit positiv aus:

Ernähre dich möglichst gesund und ausgewogen um deine Haut von innen heraus zu unterstützen. Durch den Verzehr von Lebensmitteln mit einem hohen Gehalt an Vitamin C, E und Biotin förderst du die Erneuerungs- und Heilungsprozessen deiner Haut. Auch der Verzicht von bestimmten Lebensmitteln kann zu einem schönen Hautbild beitragen. Wusstest du zum Beispiel, dass Milch Hormone enthält, die eine unreine Haut begünstigen? Auch Fast Food und Süßigkeiten wirken sich nachweislich negativ auf die Haut aus. Wenn du mehr über die Ernährung bei unreiner Haut erfahren möchtest lies diesen Beitrag.

Sorge für Entspannung und Ruhe. Gönne dir und deiner Haut hier und da eine Auszeit vom Babystress. Ob Dampfbäder oder Besuche bei einer Kosmetikerin – schaffe dir selbst Momente, in denen du bewusst entspannen kannst. Hierzu gehört auch ein regelmäßiger und ausreichender Schlaf. Im Schlaf gibst du deinem Körper Zeit sich zu regenerieren, es heißt nicht umsonst Schönheitsschlaf.

Trinke genug! Wenn du ausreichend Flüssigkeit zu dir nimmst, werden wichtige Nährstoffe zu den Zellen hin und Giftstoffe aus ihnen heraus transportiert. Stille deinen Durst am besten mit Wasser und ungesüßten Tees, um deinen Flüssigkeitshaushalt in Balance zu halten. Die empfohlene Menge an Flüssigkeit für Schwangere beläuft sich auf mindestens eineinhalb Liter pro Tag.

Hole dir Rat bei deiner Hebamme, Frauenarzt oder Kosmetikerin. Jeder Körper reagiert verschieden auf die Schwangerschaft, entsprechend wichtig ist es bei Problemen oder Unsicherheiten fachlichen Rat in Anspruch zu nehmen.

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