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Antivirale Pflanzen – Wie Pflanzen Viren bekämpfen

Wer kennt es nicht: Man fühlt sich schlapp, fiebrig und erkältet, sodass man sich von einem anschließenden Arztbesuch Medikamente und schnelle Linderung erhofft. Und dann die Diagnose: “Sie haben einen viralen Infekt, da kann man nicht viel machen. Ruhen Sie sich aus, trinken Sie viel und nehmen Sie bei Bedarf Schmerzmittel und Fiebersenker.”
Aber ist das wirklich alles, was man gegen die Viren im Körper ausrichten kann? Hatte Oma nicht immer von antiviralen Pflanzen gesprochen, die Abhilfe schaffen können? Und warum wirken Antibiotika nicht gegen Viren? Diese und weitere Fragen beantworten wir im nachfolgenden Beitrag.

Der Unterschied zwischen Viren und Bakterien

  • Sind 20-300 Nanometer groß und oft nur mit einem Elektronenmikroskop sichtbar
  • Gelten nicht als Lebewesen und haben keinen eigenen Stoffwechsel
  • Haben einen einfachen Aufbau
  • Vermehren sich durch den Befall und die Übernahme von anderen Zellen, so genannten Wirtszellen
  • Antibiotika kann nichts gegen sie ausrichten

  • Haben die Größe von ca. 0,1 – 700 Mikrometer, das entspricht ungefähr der Größe von Viren mal 100
  • Sind einzellige Lebewesen mit Zelle und eigenem Stoffwechsel
  • Haben einen komplexen Aufbau
  • Die Vermehrung erfolgt durch Zellteilung
  • Eine effektive Bekämpfung mit Antibiotika ist möglich

Die Bekämpfung von Viren

Warum wirken Antibiotika nicht gegen Viren?

Antibiotika zeigen zwar eine Wirkung gegen Bakterien, nicht aber gegen verschiedenartige Viren. Aber warum ist das so? Um diese Frage zu beantworten, ist es nicht nur wichtig zu wissen, wie Bakterien bzw. Viren aufgebaut sind, sondern auch wie ein Antibiotikum in der Regel wirkt.

Antibiotika greifen Bakterien an, indem sie deren Strukturen wie z.B. Zellwände zerstören. Eine zerstörte Zellwand führt so zum Absterben des Bakteriums. Andere Antibiotika sind hingegen darauf ausgelegt Bakterien an der Zellteilung zu hindern, anstatt sie zu zerstören.

Viren haben jedoch keine eigene Zellwand, sodass ein Antibiotikum diese auch nicht angreifen kann. Weil sich Viren im Vergleich zu Bakterien über Wirtszellen und nicht durch die Zellteilung vermehren, kann ein Antibiotikum gleichzeitig auch nicht die Vermehrung der Viren stoppen.

 

Wie können Viren bekämpft werden?

Viren können zum Beispiel mithilfe von speziellen Medikamenten – so genannten Virostatika – bekämpft werden. Beim Einsatz der Virostatika kann die Ausbreitung der Viren im Körper gehemmt werden, weil das Andocken und Eindringen in die Wirtszellen verhindert wird. Alternativ wird die Herstellung und Zusammensetzung des Virus selbst gestört und unterbunden.

Eine weitere Möglichkeit Viren vorzubeugen, besteht in der ärztlichen Verabreichung von speziellen Impfungen. Durch die Impfungen kann das Immunsystem trainiert und auf den Ernstfall vorbereitet werden. Bei einer Impfung werden abgeschwächte Krankheitserreger oder harmlose Teile des Erregers in den Körper eingeschleust. Der Körper erkennt die Fremdkörper und kann Abwehrkräfte gegen den Erregertyp bilden. Kommt es nach der Impfung zu erneutem Kontakt mit dem Virus, ist der Körper vorbereitet und kann ihn direkt bekämpfen.

Beide Behandlungsansätze haben Nachteile:

Virostatika richten sich oftmals nicht nur gegen die Viren, sondern auch gegen körpereigene Zellen. Zudem sind Medikamente gegen von Viren verursachte Krankheiten nur für wenige Krankheiten verfügbar. Auch die stetige Mutation der Viren erschwert die Entwicklung von Impfstoffen.

Was ist dran am Mythos antivirale Pflanzen?

Ist die Wirksamkeit von Heilpflanzen nachgewiesen?

Schon seit jeher wurden Heilpflanzen genutzt um Krankheiten zu bekämpfen und Symptome zu lindern. Die ersten Aufzeichnungen über die Anwendung von Heilpflanzen sind sogar ca. 5.000 Jahre alt. Im Laufe der Moderne wurden die überlieferten Heilkräfte der Pflanzen wissenschaftlich geprüft.

Manche überlieferten Wirkungsweisen konnten wissenschaftlich nachgewiesen werden. In diesen Fällen wurden auf Basis anerkannter Pflanzen Arzneimittel, so genannte Phytopräparate, entwickelt.

Neben der bereits nachgewiesenen Wirksamkeit von Pflanzen gibt es auch die Kategorie der “traditionell pflanzlichen Arzneimittel”. Pflanzen, die dieser Kategorie zugeordnet werden können, zeigen ohne wissenschaftliche Studien, sondern auf Basis langjähriger Erfahrung eine positive Wirkung bei bestimmten Beschwerden und gelten in ihrer Anwendung als unbedenklich.

Bei anerkannten pflanzlichen Heilmitteln wurde die Wirksamkeit von sekundären Pflanzenstoffen, entweder durch wissenschaftliche Prüfung, oder durch langjährige Erfahrung, nachgewiesen. Diese gesundheitswirksamen Stoffe sind bioaktive Substanzen, die den Pflanzen als Duft- oder Farbstoffe und zur Abwehr von Fressfeinden dienen.

 

Wie wirken antivirale Pflanzen?

Einige Heilpflanzen – hier antivirale Pflanzen genannt – tragen eine Kombination aus antibakteriellen und antiviralen Inhaltsstoffen in sich, die den Körper aktiv bei der Krankheits- und Virenabwehr unterstützen. Ähnlich wie Virostatika verhindern einige pflanzlichen Inhaltsstoffe das Andocken der Viren an die Wirtszelle oder vermindern die Geschwindigkeit der Vermehrung. Der Vorteil von antiviralen Pflanzen gegenüber Medikamenten: Der Virus kann gegen die antivirale Pflanze keine Resistenzen entwickeln!

Im Folgenden stellen wir die 4 bekanntesten antiviralen Pflanzen, deren Wirkung, Anwendungsgebiete und Anwendungsformen vor.

Die 4 bekanntesten antiviralen Pflanzen im Überblick

Teebaum (Melaleuca alternifolia)

Wirkung:

antiviral, antibakteriell, schleimlösend, entzündungshemmend, immunstimulierend, schmerzlindernd

Anwendungsgebiete:

Bronchitis, Abwehrschwäche ,Hautunreinheiten, Haut- und Fußpilz, Zahnfleischentzündung, Warzen

Anwendungsformen:

ätherisches Öl, Fertigpräparate

Zistrose (Cistus incanus)

Wirkung:

antiviral, immunsystemstärkend, antibakteriell, schleimlösend, pilzhemmend, antioxidativ

Anwendungsgebiete:

grippale Infektionen, Mund- und Rachenraumentzündungen, Hauterkrankungen

Anwendungsformen:

Tee, Waschungen, Gurgelmittel, Lutschtablette

Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea)

Wirkung:

entzündungshemmend, immunsystemstärkend, antioxidativ, antiviral

Anwendungsgebiete:

Ateminfekte, Harnweginfekte, Erkältungen

Anwendungsformen:

Tee, Saft, Fertigpräparate

Kapland-Pelargonie (Pelargonium sidoides)

Wirkung:

antiviral, immunsystemstärkend, antibakteriell, schleimlösend

Anwendungsgebiete:

Ateminfekte, Erkältungen, Mund- und Rachenraumentzündungen, Magen-/Darmbeschwerden

Anwendungsformen:

Sud, Extrakt, Fertigpräparate

Hinweis

Bitte spreche vor der Einnahme bzw. Anwendung der verschiedenen Heilpflanzen mit deinem Arzt oder Apotheker. Durch die antivirale Wirkung besitzt jeder Wirkstoff von sich aus eine potentiell reizende Wirkung. Aus diesem Grund sollte die tägliche Maximaldosis, sowie die richtige Konzentration, beachtet werden. Bei Grunderkrankungen können gefährliche Nebenwirkungen auftreten.

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