Die Wechseljahre kennt jeder, sie sind völlig normal. Hinter den Wechseljahren steht aber viel mehr als nur das Ausbleiben der Regelblutung und der so entstandenen Unfruchtbarkeit. Durch die Veränderungen und starken Schwankungen im Hormonhaushalt kann es zu Symptomen wie Hitzewallungen, Nachtschweißausbrüche, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, Pickeln und unreiner oder auch trockener Haut kommen.
In diesem Beitrag wollen wir weiter auf die Veränderungen der Haut in den Wechseljahren eingehen.
Als Wechseljahre, auch Klimakterium genannt, wird die Zeitspanne von einigen Monaten oder Jahren bezeichnet in der sich der Hormonhaushalt einer Frau komplett umstellt. Die Bildung der weiblichen Sexualhormone Östrogen und Progesteron in den Eierstöcken lässt aufgrund der immer weniger werdenden Eizellen in der Perimenopause nach bis das Hormonlevel so niedrig ist, dass die Menopause, also die letzte Periode der Frau eintritt. Prinzipiell haben Frauen also so lange einen Zyklus bis alle Eizellen aufgebraucht sind. Jedes Mädchen hat bei seiner Geburt ca. 1.000.000 Eizellen. Bei der ersten Regelblutung halbiert sich die Menge der Eizellen schon um die Hälfte, das heißt es sind nur noch 500.000 Eizellen vorhanden.
Die Perimenopause beginnt meist zwischen Mitte 30 und Mitte 40 und kennzeichnet den Start der Wechseljahre. Die Länge der Phase ist sehr individuell, größtenteils dauert sie aber 4 bis 10 Jahre an. Zu Beginn der Perimenopause sind noch ca. 50.000 Eizellen vorhanden. Da die Anzahl der Eizellen im Laufe der Perimenopause immer weiter abnimmt, werden auch die Hormone Östrogen und Progesteron immer unregelmäßiger von den Eierstöcken produziert. Das Hormonchaos bewirkt, dass sich dein monatlicher Zyklus verkürzen kann, deine Menstruation ein paar Monate komplett ausbleibt oder dass deine Blutung stärker wird. Es ist auch dafür verantwortlich, dass du verschiedenste Symptome von Stimmungsschwankungen bis Hitzewallungen verspürst. Die Intensität und Dauer dieser Symptome ist sehr unterschiedlich und hängt von vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel die Höhe des jeweiligen Hormonlevels.
Die Menopause ist der Tag der letzten Regelblutung, jetzt sind alle Eizellen aufgebraucht. Man spricht erst rückwirkend von der Menopause, wenn eine Frau 12 Monate in Folge keine Periode hat. Das Durchschnittsalter für die Menopause liegt bei 52 Jahren.
Die Zeit nach der Menopause wird als Postmenopause bezeichnet, sie dauert den Rest des Lebens an. 12 Monate nach der Menopause pendeln sich die Hormone Östrogen und Progesteron auf einem konstant niedrigen Level ein.
Dein Hormonspiegel in der Perimenopause schwankt sehr stark. Der Östrogen Spiegel ist mal sehr hoch und mal sehr tief. Dasselbe gilt für das Progesteron. Durch das Auf und Ab der Hormone können Hautirritationen entstehen und sich die Bedürfnisse deiner Haut verändern. Es kann sein, dass du Produkte, die dir und deiner Haut immer gutgetan haben, auf einmal nicht mehr verträgst.
Etwa ein Jahr nach deiner letzten Menstruation, in der Postmenopause pendeln sich deine Hormone auf einem bestimmten Level ein, dein Östrogen- und Progesteron Spiegel ist jetzt dauerhaft abgesunken. Durch den Mangel an Östrogen wird die Haut dünner, trockener, lichtempfindlicher, sensibler und neigt vermehrt zu Hautunreinheiten.
Östrogene sind hauptsächlich an der Bildung von Kollagenen beteiligt. Kollagene sind faserartige Proteine, welche die Haut straff und glatt halten. Kollagen kann Wassers sehr gut speichern und polstert die Haut somit von innen auf. Junge Haut besteht zu ca. 80% aus Kollagen. In den ersten fünf Jahren nach der letzten Menstruation, baut sich ungefähr 30 Prozent des Kollagens ab. Die Hautdicke nimmt also nach der Menopause jedes Jahr etwa um 1% ab. Durch den geringeren Kollagengehalt der Haut wird die Haut schlaffer und Falten werden stärker sichtbar.
Da die Haut dünner geworden ist, wird sie auch empfindlicher und leichter verletzbar. Die Talgdrüsen produzieren weniger Talg und durch das fehlende Kollagen kann die Feuchtigkeit nicht mehr so gut gespeichert werden, die Haut neigt also zur Trockenheit.
Da die Östrogenproduktion langsam sinkt, die Bildung des männlichen Hormons aber auf dem gleichen Level bleibt wie vor den Wechseljahren, entsteht ein Überschuss von Testosteron. Durch dieses Ungleichgewicht entstehen dann Hautunreinheiten und Pickel.
Wenn du mehr über den Zusammenhang zwischen Testosteron und Östrogenen bei der Entstehung von unreiner Haut und Akne erfahren möchtest lies diesen Beitrag.
Du solltest deine Hautpflege unbedingt an die sich verändernden Bedürfnisse deiner Haut anpassen. Pflegeprodukte sollten deiner Haut viel Feuchtigkeit spenden und sie nicht noch zusätzlich irritieren. Am besten cremst du dein Gesicht morgens, abends und nach dem Duschen ein. Produkte mit Stoffen wie Hyaluronsäure sind hier ideal, da sie der Haut helfen mehr Feuchtigkeit zu speichern. Auf Alkohol, Parfüm und Konservierungsstoffen in deinen Gesichtspflegeprodukten solltest du verzichten. Sie könnten deine ohnehin sensibler gewordene Haut reizen und austrocknen. Bei unreiner Haut und Pickeln in den Wechseljahren ist eine auf deine Haut abgestimmte Pflegeroutine sehr wichtig. Produkte mit Zink und Teebaumöl sind hier besonders effektiv gegen Hautunreinheiten.
So könnte eine Pflegeroutine aussehen:
Da die Produktion des Farbstoffs Melanin, der auch vor Sonnenbränden schützt, in den Wechseljahren sinkt, steigt die Lichtempfindlichkeit deiner Haut. Deshalb solltest du ausgiebige Sonnenbäder und Solarium Besuche meiden und tagsüber eine Creme mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden.
Um deine Haut auch von innen zu unterstützen, solltest du auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine ausgewogene Ernährung achten (Mehr Informationen zum Thema Ernährung bei unreiner Haut findest du hier). Auch zusätzlichen Stress solltest du meiden, da dieser Hautunreinheiten noch weiter begünstigen kann. Weitere Tipps rund um die Hautpflege findest du hier.